Alternative Geschichte von Anakin Skywalker

Die Skywalker-Saga, Rogue One und Solo
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Darth Yliane
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Alternative Geschichte von Anakin Skywalker

Beitrag von Darth Yliane »

Ich habe mich gestern mal mit meiner Mutter über Star Wars unterhalten und sie hat schon mehrmals erwähnt, dass sie Anakin Skywalker überhaupt nicht leiden kann. Dabei ist ihr eine alternative Geschichte für Anakin eingefallen, die ihrer Meinung nach schlüssiger und besser ist. Auch ich halte diese Erzählung für sehr interessant und würde gern eure Meinungen dazu hören bzw. könnt ihr ja mal erzählen, wie Anakins Fall zur dunklen Seite der Macht vielleicht auch hätte ausehen können.

Also: Anakin ist ein lieber, aufgeweckter und kluger Junge, ein wenig naiv und gutgläubig, der von den Jedis entdeckt und aufgenommen wird. Er wächst von einem guten Jüngling zu einem guten Padawan heran und gerät dann in die intriganten Klauen des Imperators. Dieser will ihn, wie wird das schon in den Episoden gesehen haben, weismachen, dass die Ratsmitglieder ihn vollkommen unterschätzen und er doch viel besser sei, als sie ihn zutrauen. Doch Anakin hingegen sagt, dass das alles schon so richtig sei: Schließlich ist er noch ein Padawan, also noch ein Schüler, und er muss noch viel lernen. Sheev Palpatine merkt also, dass er mit seinen Schmeicheleien und Schleimereien nicht weiterkommt.

Hier kommen die MC (Midi-Chlorianer) ins Spiel: Vielleicht hätte George Lucas noch ergänzen können, dass es dunkle und helle MC gibt. Beide sind in jedem Lebewesen drin. In Anakin sind besonders viele und zum sehr großen Teil helle MC.

Sidius krallt sich also Anakin und injiziert ihn modifizierte, dunkle MC, die die allermeisten seiner hellen MC zerstören und durch dunkle ersetzen. So ist Anakin deutlich anfälliger für Gehirnwäsche und Manipulation und ist gewissermaßen nicht mehr er selbst. So verfällt er der dunklen Seite der Macht und wird zu dem, den wir kennen: Darth Vader.

Doch am Ende schafft es Luke, Vader auf die helle Seite zu bekehren. Denn es sind stets helle MC in ihm vorhanden, wenn auch nur wenige. So setzt Luke durch seinen Glauben und seiner Hartnäckigkeit etwas im Gange, das die hellen MC wieder vermehren lässt. Und so verschwinden die Dunklen immer mehr und im entscheidenden Moment, opfert sich der ehemalige Sith-Lord für Luke und ist dann geläutert.

Was haltet ihr von dieser Alternative? Natürlich ist das jetzt sehr grob zusammengefasst, da könnte man noch deutlich mehr Details hinzufügen. Aber in dieser Geschichte wäre Anakin nicht der Täter, sondern das Opfer und man könnte seinen Werdegang zur dunklen Seite der Macht noch besser nachvollziehen.

Was wäre eure Geschichte? Haut in die Tasten!
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Master Luke
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Re: Alternative Geschichte von Anakin Skywalker

Beitrag von Master Luke »

Ich finde es cool, dass du mit deiner Mutter über solche Dinge plauderst! Ich glaube, meine Eltern wären dafür keine geeigneten Gesprächspartner :D

Ich bin da recht oldschool, was Anakins Fall zur Dunklen Seite angeht. In meinen Augen war Star Wars (so, wie ich es zumindest von der OT kannte und mir als Kind ausmalte) niemals die "Tragödie" von Anakin Skywalker. Schon in der PT ist es für meinen Geschmack zuviel, dass Anakin eigentlich als Opfer dargestellt wird. In meiner Vorstellung wäre Anakin Skywalker ein anfangs zwar guter Kerl gewesen, der aber einfach durch seine eigene Ambition und seinen Machthunger schließlich zur Dunklen Seite fällt. Er wäre auch von Sidious nicht im Wesentlichen dazu "reingelegt" worden, aufgrund falscher Versprechungen wie der Rettung Padmés auf die Dunkle Seite zu wechseln; das birgt nämlich für mich die erhebliche Problematik, dass Anakin nach Padmés Tod überhaupt keinen richtigen Grund mehr hat, Palpatine gegenüber loyal zu sein. Und auch nicht, an die Dunkle Seite zu glauben.

In meiner Erzählung von Anakins Fall wäre er also definitiv zum Täter geworden! Denn ich glaube, in jedem Menschen steckt die Macht zu viel Gutem und viel Bösem. Und das hätte man in so einem Fall auch ausdrucksstark erzählen können, ohne dass das Publikum Anakin dämonisiert hätte, glaube ich.
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Darth Yliane
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Re: Alternative Geschichte von Anakin Skywalker

Beitrag von Darth Yliane »

In meiner Vorstellung wäre Anakin Skywalker ein anfangs zwar guter Kerl gewesen, der aber einfach durch seine eigene Ambition und seinen Machthunger schließlich zur Dunklen Seite fällt.
Oh, das ist natürlich auch ein sehr interessanter Gedanke. Aber was ist denn dann mit dem Ende, also mit der Bekehrung durch Luke? Denn wenn er in deiner alternativen Story durch seine Ambitionen zur dunklen Seite der Macht übergetreten ist, dann ist es doch viel schwerer, wieder zur hellen Seite zu kommen, da er dies ja aus voller Überzeugung tat. Weil in der OT hat Luke seinen Vater vielleicht drei oder viermal von Angesicht zu Angesicht gesehen. Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, ist, dass Vader/Anakin durch Luke wieder ein Gewissen bekommt und merkt: Was ich da die letzten 20 Jahre getan habe, ist vielleicht doch nicht so toll und was mein Sohn sagt, hat vielleicht Hand und Fuß... Andererseits würde ich mir an dieser Stelle dann denken: 20 Jahre hat er als Sith Lord gelebt und dann kommt sein Sohn, den er überhaupt nicht kennt und mit dem er eigentlich nur eine Verbindung durch die Gene und die Macht hat, und redet ihm ins Gewissen. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass Vader sich hätte so schnell umstimmen lassen, zumal er, bevor er von Luke wusste, dann nach deiner Geschichte vollkommen hinter dem stand, was er im Auftrag des Imperatos getan hat, weißt du, was ich meine?
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Re: Alternative Geschichte von Anakin Skywalker

Beitrag von Master Luke »

Darth Yliane hat geschrieben: Do 28. Jul 2022, 21:52 Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass Vader sich hätte so schnell umstimmen lassen, zumal er, bevor er von Luke wusste, dann nach deiner Geschichte vollkommen hinter dem stand, was er im Auftrag des Imperatos getan hat, weißt du, was ich meine?
Dieser Ansicht bin ich eigentlich auch, wenn ich mir Episode V ansehe. Alleine, wie er dort zu Luke spricht... "Wenn du nur wüsstest, welche Überlegenheit einem die Dunkle Seite der Macht verleiht!". Da glaubt Vader tatsächlich an das, was er als Sith-Lord ist und tut. Aber vom derzeitigen Stand der Prequels her hat er dazu eigentlich überhaupt keinen Anlass, denn was hat ihm die Dunkle Seite denn je wirklich gebracht? Außer den Verlust seiner Frau, all seiner ehemaligen Verbündeten, der Republik für die er in den Krieg gezogen ist, und seinen Schmerz und sein Bedauern? Das hat für mich nie wirklich zusammengepasst.
Wenn ich die Hintergrundgeschichte mal ausblende, und nur bei der Darstellung in der OT bleibe, dann ist Vader in Episode V ein überzeugter Bösewicht. Er glaubt an Macht, er glaubt an die Dunkle Seite, und vor allen Dingen glaubt er an die Dunkelheit in sich selbst. Und dass sie ihm völlige Überlegenheit verleiht. Dass er dank ihr, gemeinsam mit seinem Sohn, über die Galaxis herrschen könnte.
Luke steht jetzt aber für all die Dinge ein, an die Vader nicht glaubt. Nicht zuletzt ist Luke seit Jahren der Erste, womöglich der Einzige, der nicht an die Dunkelheit, sondern an das Gute in Vader glaubt. Luke widersetzt sich auch Vaders Angebot und will nicht mit ihm gemeinsame Sache machen. Alleine dieser Umstand bringt Vader in die Zwangslage, sich mit den Problemen in seiner eigenen Logik auseinandersetzen zu müssen: Vader glaubt an die absolute Überlegenheit der Dunklen Seite, aber Vader möchte auch über die Galaxis herrschen, indem er den Imperator stürzt. Da der Imperator aber in der Dunklen Seite mächtiger ist als er, widersprechen sich diese beiden Überzeugungen eindeutig. Jetzt klammert er sich weiterhin an die Hoffnung, seinen Sohn bekehren zu können – das geht auch gut aus der geschnittenen Szene aus ROTJ hervor, wo Vader zu Beginn des Films versucht, mit Luke Kontakt aufzunehmen – um seine Ziele dadurch zu erreichen.

Vaders Enthusiasmus ist aber sichtlich gesenkt in der Gegenwart seines Meisters. Als Palpatine ihn schließlich anweist, Luke zu ihm zu bringen, denkt er, dass er endgültig verloren hat, denn wenn Palpatine Luke erst mal als sein Ziel auserwählt, hat er, Vader, gar keine Chance, dass Luke sich mehr mit ihm verbündet statt mit dem Imperator. Seine einzige Chance war, das Ganze heimlich hinter dem Rücken seines Meisters einzufädeln, und das ist misslungen. Aber auch hier zeigt Luke dann wieder, dass Vaders Logik nicht einwandfrei ist; indem er sich nicht dem Imperator anschließt, demonstriert er eindeutig, dass die Dunkle Seite nicht völlige Überlegenheit verleiht. Dass der Imperator seinen Willen nicht selbstverständlich bekommt, nur weil er so mächtig ist. Dass Luke sich ihm, ganz ohne die Dunkle Seite, dennoch widersetzen kann.
Und das macht in meinen Augen Vaders Wandlung nicht nur durchaus glaubwürdig, sondern auch viel stärker, und es steht in keinem Widerspruch zu seiner Darstellung in TESB. :yoda:
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